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Urbanität und psychische Erkrankung im Dialog

Im Rahmen der Vorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie trafen sich Prof. Thomas Bock (UKE) und Prof. Hans-Joachim Salize vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit im virtuellen Raum, um den Einfluß konkreter Räume auf die psychische Gesundheit zu diskutieren. Dabei entstand ein spannender Diskurs zwischen Soziologie und Sozialpsychiatrie. Viel Spaß beim Zuhören!


© G. Nachtigall / Urban Life, Japan

Ein Gastbeitrag von und mit Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Thomas Bock


Soziale Not und seelische Gesundheit - Zur Anthropologie von Gesundheit und Krankheit in der Psychiatrie


Armut und Einsamkeit bestimmen mit, wie häufig und schwer Menschen psychisch erkranken, ob und wie sie genesen. Urbanes Leben kann seelisch belasten. Muss Stadtplanung von psychiatrie-erfahrenen Menschen lernen? Brauchen wir ein Ministerium für Einsamkeit wie in England? Kann materielle Grundsicherung wirksame psychische Prävention bedeuten? Kann Peer-Support auch Menschen mit sozialen Problemen helfen? Brauchen wir ein Recovery bzw. Empowerment College?

Ziel der Vorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie ist seit ihrem Start im Jahr 2000, ein menschliches Bild von psychischen Erkrankungen zu vermitteln, sie nicht auf die Abweichung von Normen oder die Folge entgleister Transmitter zu reduzieren. Aus dieser Perspektive bekommen die notwendigen Hilfen auch eine politische Dimension: Hilfreiche Psychiatrie braucht eine gut Sozial-, Wohnungsbau- und Kommunalpolitik. Mit Vorteilen für alle: Was psychisch sensiblen Menschen gut tut, bedeutet Psychohygiene für alle. Prävention erfordert Politik.


Im folgenden Interview konnten einige Frage aufgegriffen werden: Welche Aspekte der Großstadt tragen zu seelischem Stress bei? Wie muss das Zusammenleben aussehen, das uns psychisch gesund bleiben lässt? Was können Stadtplaner lernen, was ist unser aller Verantwortung? Wie muss sich psychiatrische Versorgung ändern, um die sozialen Aspekte mehr zu berücksichtigen? Welche Umstände helfen MigrantInnen, um im neuen Lebensraum gesund zu bleiben? Was lässt sich aus der Corona-Krise lernen?


Link: Lecture2Go Universität Hamburg (Video mit höherer Auflösung)


Nächste Veranstaltung wird am 12. Mai gesendet mit der Überschrift: „Stigmaresistenz - Immun gegen Vorurteile“? Dialog mit Dr. Candelaria Mahlke und Gwen Schulz, UKE.


Diese Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation der Universität Hamburg mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Irre menschlich Hamburg e.V. und psychenet.


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